Mit der neuen WordPress Version 2.9 kamen ein paar hilfreiche Optionen hinzu. So lassen sich beispielsweise Videos wesentlich unkomplizierter in Artikel einbetten und auch Thumbnails können mit wenigen Klicks auf der Startseite dargestellt werden. Speziell letztere Möglichkeit, kann ein Theme um einiges aufwerten und die Startseite für den Besucher interessanter machen. Doch die Neuerungen sind leider alles andere als ausgereift und meiner Meinung nach, mangelhaft umgesetzt worden.
Licht und Schatten
Ich hatte mich schon auf WordPress 2.9 gefreut da es ein paar neue Dinge beinhaltet, die einem eigentlich Zeit und Aufwand beim Bloggen ersparen oder zumindest erleichtern sollten. Mittlerweile bin ich der Meinung, das WordPress zwar einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat aber diesen nicht konsequent vollzogen hat. Die neuen Möglichkeiten funktionieren nicht wirklich 100% und von Post Thumbnails (Miniatur Bilder in WordPress) rate ich sogar ab. Meine Gründe werde ich hier genauer erklären.
Post Thumbnails – Ungewöhnlicher Ressourcenverbrauch
Meine Thumbnails auf der Startseite, realisiere ich mit Hilfe von Timthumb. Timthumb ist ein kleines PHP Script, welches relativ einfach, direkt in ein WordPress Theme eingebunden werden kann. Es generiert automatisch Thumbnails von Bilder, welche gezielt in bestimmten Bereichen eingesetzt werden können. Bei mir ist das auf der Startseite und es funktioniert sehr gut.
Der Nachteil dieser Lösung ist, wenn ich ein neues Theme verwenden will, muss ich dies dementsprechend in das neue Theme integrieren und anpassen so das auch die vorhandenen Thumbnails erneut Verwendung finden. Ein Plug-in wäre da natürlich die bequemere Lösung, zumal TimThumb nicht immer WC3 Valide ist und man mit der Browser Kompatibilität aufpassen muss.
Direkt nach dem Update von 2.8.x auf 2.9, wollte ich daher die neue Post Thumbnails von WordPress nutzen und dadurch TimThumb ersetzen. Bevor aber etwas endgültig den Weg in meinen Blog findet, teste ich es vorher auf lokaler Ebene. Das neue Post Thumbnails ist eigentlich eine simple Sache und schnell eingesetzt. Nach den ersten Versuchen auf lokaler Ebene, wollte ich es schon hier im Blog einsetzen, machte aber wie immer, schnell noch einen Check, wie viele Datenbank Abfragen nun vorgenommen werden. Hatte ich mit TimThumb gut 15 Abfragen, so waren es nun mit Post Thumbnails fast doppelt so viele, nämlich 29! Zuerst dachte ich, das ich ausversehen noch Plug-in aktiviert hatte, dem war aber nicht so. Tatsächlich verursacht Post Thumbnails, in meinen Augen, viel zu viele Abfragen für ein paar wenige Thumbnails auf der Startseite. Im Artikel genau das gleiche. Wer richtig Pech hat, bei dem kann es zusätzlich 100-200 Abfragen verursachen. Das bremst jeden noch so flotten Blog, spürbar aus.
Post Thumbnails ist recht Ressourcen hungrig und kann also schnell den Blog ausbremsen. Dafür das es ein fester Bestandteil von WordPress ist, ist diese Leistung wirklich enttäuschend. Ich verstehe nicht, warum das so integriert worden ist. Es ist doch offensichtlich, das es alles andere als optimal ist. Von daher rate ich auf den Einsatz von dieser Funktion ab. TimThumb ist da eine wesentlich performancefreundlichere Lösung und bisher auch die komfortabelste noch dazu. Ich werde demnächst eine Schritt für Schritt Anleitung erstellen, womit TimThumb auch in anderen Bereichen, sinnvoll eingesetzt werden kann.
Videos in WordPress einbetten – unausgereift
Die andere, interessante Neuerung in WordPress 2.9, man kann nun endlich mit sehr wenig Aufwand, ohne zusätzliche editieren, Videos in Artikel einbinden. Leider ist auch diese Funktion nicht wirklich ausgereift. Will man beispielsweise einen eigens erstellten Screencast oder Video in den Artikel einbetten, so hat man im Prinzip lediglich zwei Layout Optionen.
Bilder können einfach an fast jeder erdenklichen Stelle vom Artikel positioniert sowie deren Größe definiert werden. Zusätzlich hat man bei den Bilder auch die Möglichkeit, den Text um das Bild herum fließen zulassen. So wie hier im Artikel. Dies kommt Blogger beim Layout Ihres Blogs bzw. Artikel sehr entgegen. Dies geht bei der Einbettung von Videos nicht. Wird das Video im Artikel eingebaut, kann der Text nicht Links oder Rechts zum Video fließen. Es geht nur Ober- oder Unterhalb. Das sieht in den meisten Fällen scheisse bescheiden aus denn so entsteht unnötig viel Leerraum. Das hat mich ziemlich geärgert aber Eisy gab mir glücklicherweise den Tipp, das Video in der Breite zu skalieren. So wird das Video einfach über die komplette Breite vom Artikel gezogen. Alles andere als optimal aber zumindest ein wenig besser.
Wenn man an die Vielzahl der Online Magazine bedenkt, die WordPress als Grundlage verwenden, wundert es mich schon, warum hier nicht an die Layout Gestaltung gedacht wurde und diese, für Magazine beinahe praxisuntaugliche, Kompromisse eingegangen wurden. Da ist es verständlich, das diese weiterhin auf externe Lösungen setzen und Kritik an WordPress laut wird. Für mich mittlerweile absolut nachvollziehbar.
Mogelpackung?
Ich bin ein ziemlicher Fan von WordPress aber ich werde den Eindruck einfach nicht los, das hier halbherzig und wahrscheinlich auch unter hohem Erwartungsdruck, neue Funktionen eingebaut wurden, nur damit man nicht völlig hinter der Zeit herhinkt. Die Art und Weise wie dies umgesetzt wurde und welche Kompromisse der Anwender dazu eingehen muss, machen die Version 2.9 für mich schon fast zu einer kleinen Mogelpackung. Ich hatte gehofft, das diese Kompromisse noch in einem Update gelöst werden aber gut zwei Monate nach der Veröffentlichung sowie kleineren Updates auf WordPress 2.9.2, scheint da wohl erst eine Änderung mit Version 3.x eventuell zu kommen. Zumindest hoffe ich es. Bestätigte Informationen konnte ich leider nicht dazu finden.
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