» co.de verlangt 99 Euro für eine Subdomain

am: 14.12.2009
von: Andreas
in: Allgemeines

Am Samstag hatte ich einen Brief im Postkasten dessen Inhalt irgendwo zwischen Absurd und Lachnummer einzuordnen ist. Da es einer dieser typischen Infopost Briefe war, die in der Regel Werbung eines Unternehmen enthalten, wollte ich diesen Brief eigentlich gleich ungeöffnet wegwerfen. Ich schaute mir den Inhalt dennoch an und staunte nicht schlecht. Denn was da versucht wurde, war schon mehr als dreist und sollte auch zur Warnung Publik gemacht werden.

 

Irreführung?

co-deDer Inhalt ist schnell wieder gegeben. co.de bietet in dem Schreiben die Möglichkeit an, die eigene bereits bestehende Domain für 99 Euro auf co.de zu registrieren. Die Domain würde dann beispielsweise wp-zone.co.de heißen. Man bezieht sich im Schreiben auf das Beispiel von Groß Britannien wo sämtlich Domains mit .co.uk  enden. Allerdings gibt es einen entscheidenden Punkt von denen sich beide Domains Unterscheiden. Für Groß Britannien ist co.uk die Landesspezifische Domain Kennung, die Variante von co.,de ist eine reine Subdomain und nichts weiter! Seltsamerweise vermeidet vergisst co.de dies im Schreiben zu Erwähnen und es wird auch nur der Begriff Domain verwendet. Sehr erstaunlich denn Fachbegriffe(?) wie Landrush und Sunrise Phase scheint man sehr wohl zu kennen und werden auch im Schreiben verwendet. Es wird auch auf Vermeidung juristischer Probleme als Markeninhaber hingewiesen. Bis hierher würde ich dies alles als absolute Grauzone bezeichnen, auch die Art und Weise. Natürlich sind die 99 Euro viel zu überzogen denn Subdomains sind in der Regel kostenlos und jeder der eine eigene Domain besitzt, kann eine weitere Subdomain binnen kürzester Zeit anlegen und eine Weiterleitung realisieren.

 

Sanfter Druck

co.de hält den Empfänger auch explizit dazu an, in jedem Fall auf das Schreiben zu Antworten, auch wenn man kein Interesse (wen wundert es) an diesem Angebot hat. So könnte man die Domain vorsorglich  kostenlos sperren damit niemand fremdes diese Registrieren kann. Dazu sollen man die Informationen zu etwaigen Markenrechten und das man alleiniger Inhaber dieser ist, bestätigen. Klar das die deswegen Sorge haben denn bei einer Markenrechtsverletzung die durch eine Subdomain entsteht, stünde co.de in der Verantwortung und müsste sämtlich juristischen Konsequenzen tragen. Markenrechtsverletzung ist immer eine sehr teure Angelegenheit.

Interessanterweise ist auf der Rückseite des Schreibens, gleich eine teilweise ausgefüllter Antrag zur Domainregistrierung. Auch hier taucht der eigentlich zutreffende Begriff “Subdomain” nicht auf. Dafür die Vertragsbedingungen und die Möglichkeit den Vertrag sofort abzuschließen und das ganze co.de via Fax zu übermitteln.

Mich interessiert nun auch, wie die an meine Adresse gekommen sind. Ich hoffe doch mal nicht durch das Impressum denn genau diese Daten dürfen nicht ohne persönliches Einverständnis für Werbung oder ähnlichem verwendet oder gar weiter gegeben werden. Da co.de dazu verpflichtet ist, auf Anfrage dies preiszugeben, bin ich doch sehr auf eine Antwort gespannt.

Im übrigen bin ich nicht der einzige der dieses Schreiben erhalten hat. Mittlerweile sind dutzende Berichte von weiteren Betroffenen über das Wochenende veröffentlicht worden.

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