» SEOs und Google Kritik

am: 11.12.2009
von: Andreas
in: Allgemeines

Seit gut einer Woche sind die Neuerungen von Google das Gesprächsthema schlechthin. Speziell die SEO Branche ist alles andere als Begeistert und kritisiert dementsprechend Google. Die ist natürlich ein interessantes Thema welches nun auch beim Webmaster Friday aufgegriffen wird. Diese Woche lautet das Thema somit: SEOs und Google Kritik. Erstaunlicherweise kommt kaum Kritik vom eigentlichen Nutzer und das hat auch scheinbar seine guten Gründe.

 

Teuflisches Google?

Google hat mit der personalisierten Suche eine ziemlichen Schritt nach vorne gemacht. Für einige war dieser Schritt wohl etwas zu groß und daher gab es in den letzten Tagen recht viel Kritik. Die Kritiker stammen aber fast alle aus dem Online Medien (Online Zeitungen und Magazine) sowie der SEO Szene. Das finde ich sehr interessant denn beide zählen in meinen Augen zu den eigentlichen Verlierer des immer schneller werdenden Fortschritts von Google. Die eigentlichen Gewinner sind die Internet User die regelmäßig auf Google zugreifen, für welche Art von Suche auch immer.

 

Online Medien: Verlierer?

Die Online Medien kämpfen schon seit geraumer Zeit mit dem Problem, das sich immer mehr Menschen, sich Ihre Nachrichten und Informationen aus dem Internet beschaffen. Das hat zufolge das die Auflagezahlen der Printmedien ständig zurück gehen. Speziell Google News bietet maßgeschneiderte Nachrichten und Informationen für jeden Geschmack an, welche man sich sogar regelrecht “personalisieren” kann. Überhaupt ließ sich schon seit einiger Zeit so einiges in Google “personalisieren” und das beste an der Sache, keiner von den jetzigen Kritikern, hatte scheinbar genug Weitsicht und hat sich gefragt, was das letztendlich für eine Bedeutung haben könnte. Alle Experten wurden überrascht und Ihre erste Reaktion ist teilweise haltlose Kritik. Das hinter der Neuerung aber auch ein praktischer Nutzen liegt, ist erst einmal völlig egal.

Nachdem die alten “Feindbilder” wie Ursula von der Leyen (Zensursula) und Schäuble nun andere Aufgaben inne haben und somit nicht mehr als direkte Zielscheibe geeignet sind, hat man beinahe das Gefühl, das Google nun für vieles herhalten muss. Da wird bald jedes einzelne Wort auf die Goldschale gelegt. Hauptsache man zieht die Leute auf seine Seite. Erinnert mich an das Internet Manifest. Vom Prinzip das gleiche, nur effektiver aufgezogen.

 

SEO Branche: Auch Verlierer?

Aus der SEO Ecke kommt ebenfalls viel Kritik oder zumindest große Skepsis. Man zieht mit den Online Medien am gleichen Strang. Ein paar wenige sehen die Google Neuerungen als weitere Chance oder Herausforderung an. Einige Stecken teilweise schon den Kopf in den Sand oder prophezeien bereits das Ende des Morgenlandes. Sicherlich nicht komplett unberechtigt denn Ergebnisse einer personalisierte Suche, lassen sich wohl nur mit größerem Aufwand beeinflussen und dann ist es auch fraglich, in wie weit sich dies überhaupt lohnt. Zudem gab es letzte Woche bezüglich des Datenschutzes eine gravierende Änderung (Speicherung der IP Adresse nicht mehr erlaubt) die die Analyse Arbeit eines SEO erschwert. Also im Ganzen keine guten Nachrichten für die SEO Branche. Natürlich wird da dementsprechend auch Google kritisiert und die Neuerung(en) im schlechten Licht dastehen zu lassen. Dies ist aber mit Vorsicht zu genießen denn SEOs waren bisher immer die eigentlichen Nutznießer und haben vor Monaten beispielsweise auch das NoFollow Attribut verteufelt obwohl genau Sie es waren, die es exzessiv genutzt bzw. eingesetzt haben.

Neutral oder Unabhängig sind weder Online Medien noch die SEO Branche. Letztere sind ebene besonders abhängig von Google und genau dies stellt das eigentliche Dilemma dar. Ich denke einige haben berechtigte Angst aber es bringt nichts, mit zweifelhafter Kritik an etwas rumzumäkeln was sich noch nicht einmal bei den Internet User etabliert hat. Was teilweise in Twitter oder Blogs als Reaktion von SEOS veröffentlich wurde, zeugt von wenig Souveränität und Glaubhaft ist es schon gar nicht.

 

Oder doch Nutznießer?

Außerdem hat die SEO Branche immer mehr mit sich selbst zu kämpfen denn mittlerweile nennt sich jeder SEO, der nur für 5 Minuten in einem SEO Forum oder SEO Blog gelesen hat. Es gibt schon erste Rufe von etablierten SEOs, nach einem anerkannten Zertifikat um das Problem irgendwie in den Griff zu bekommen. Wird aber wohl rein gar nichts bringen. Solange es kein anerkannter Beruf mit Ausbildung ist, ist die Sache sehr schwer in den Griff zu bekommen. Bestes Beispiel ist Grafik und Webdesign. Viele Amateure die die Preise ruinieren, wenige echte Profis. Das geht schon seit Jahren so. Hier hilft nur beständige solide Qualität und wertvolle Empfehlungen von zufriedenen Kunden. Das funktioniert auch im Internet so.

Aber vielleicht sind es gerade die Google Neuerungen, welche zur Zeit so hart kritisiert werden, die genau das geeignete Mittel sind, um die schwarzen Schafe schnell wieder los zu werden. Meiner Meinung nach, haben nur die eine echte Chance, die wirklich Ihr Handwerk beherrschen und dafür gesorgt haben, das nicht nur die Backlinks stimmten, sondern auch der Content und Mehrwert eine ordentliche Balance aufweisen können. Die sind dann auch für die personalisierte Suche gewappnet. Es gibt diese SEOs tatsächlich, die nicht nur auf die Suchmaschine optimiert haben sondern auf den potenziellen Kunden. Ich bin mir ziemlich sicher, das diese SEOs das nächste Jahr ganz gelassen entgegen sehen und sich deren Arbeitsweise nicht sehr verändert werden muss.

Kritik an Google ist in einigen bestimmten Punkten definitiv angebracht aber gleich die ganze Neuerungen zu verunglimpfen halte ich für vorschnell und unüberlegt. Aber ich bin ja auch kein SEO, was weiß ich denn schon…

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